Neubau einer Fußgänger und Radfahrerbrücke über den neuen Niederfeldsee
Auslober | RVR Regionalverband Ruhr, Essen
Architektur | Halfmann Architekten
Tragwerksplanung | ifb frohloff staffa kühl ecker
Wettbewerb 2011 | 2. Preis
Ein Steg im See ist keine Brücke. Eine Brücke muss unterfahren werden und verbindet zwei Punkte auf dem kürzesten Weg. Bei einem Steg spielen Spannweite oder Durchfahrtshöhe eine untergeordnete Rolle, die Wegeverbindung wird um den Aspekt der Aufenthaltsqualität ergänzt.
Der Weg ist das Ziel. Mit dem Niederfeldsee entsteht ein ganz neuer Ort inmitten eines völlig veränderten städtebaulichen Umfeldes. Diese Situation bietet die Chance zum Innehalten und Verweilen. Dabei ist der Ausblick auf den See ebenso interessant wie die neue Perspektive zum Stadtumbau West. Durch die erhöhte Lage der Promenade und die niedrige Konstruktionshöhe des Stegs ergibt sich die Möglichkeit eines vollständigen Überblicks ohne Barrierewirkung. Auch der Steg hat zwei unterschiedliche Seiten: Einen erhöhten Fußweg mit Sitzgelegenheit und einen Radweg.
Die Achse der ankommenden Wege wird aufgenommen und im Steg fortgeführt. Dies führt zu einer geknickte Geometrie und der Zweiteilung des Steges, die zur Spiegelung der Seiten genutzt wird. So ergibt sich in der einen Hälfte der Ausblick auf den See, in der anderen Hälfte der Blick zur Stadt. In der Mitte des Steges treffen sich die gespiegelten Hälften in einem ebenen Bereich in voller Brückenbreite und bilden eine platzartige Kommunikationszone, in der sich alle Wegesachsen kreuzen.